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Selbstfürsorge für Angehörige und Zugehörige in Berlin: Wie Pflegefamilien, Wahlfamilien und LSBTIQ-Community Kraft tanken können

Pflege ist eine Aufgabe, die Zuwendung, Organisation und Kraft erfordert. Ob es um Partner:innen, Freund:innen oder Nachbar:innen geht – viele Menschen übernehmen Verantwortung für Pflegeempfangende in ihrem Umfeld. In Berlin sind darunter auch zahlreiche Wahlfamilien, die in der LSBTIQ*-Community eine besondere Rolle spielen.


Doch wer andere unterstützt, vergisst leicht, auf sich selbst zu achten. Selbstfürsorge ist deshalb kein Luxus, sondern eine Voraussetzung für gute Pflege. Sie schützt An- und Zugehörige vor Erschöpfung und gibt Kraft, um langfristig da zu sein.




Warum Selbstfürsorge so wichtig ist



An- und Zugehörige leisten den größten Teil der Pflegearbeit. Studien zeigen, dass mehr als 80 % der Pflegeempfangenden in Deutschland zu Hause versorgt werden. Dabei sind es häufig nicht klassische Familienstrukturen, sondern Wahlfamilien und Freundeskreise, die Verantwortung übernehmen – besonders in der LSBTIQ*-Community.


Die Belastung ist hoch: Schlafprobleme, körperliche Beschwerden, depressive Verstimmungen oder soziale Isolation treten oft auf. Hier setzt Selbstfürsorge an: Sie bedeutet, die eigenen Bedürfnisse ernst zu nehmen und bewusst Zeit für Pausen, Freude und Unterstützung zu schaffen.




1. Pausen im Alltag



Pflege verlangt viel Aufmerksamkeit, doch kleine Auszeiten helfen, Kraft zu behalten. Ein kurzer Spaziergang durch den Volkspark Friedrichshain, eine Pause in einem Kiez-Café oder ein paar Minuten Meditation können den Unterschied machen.


👉 Praktische Tipps für Stressbewältigung findest du bei der BZgA – Gesund bleiben im Alter.


Zwei Personen sitzen lächelnd auf einer Decke im Park, halten Kaffee. Im Hintergrund fährt eine gelbe Bahn, Tasche mit Regenbogenherz.


2. Queere Kultur und Gemeinschaft genießen



Für viele LSBTIQ*-An- und Zugehörige ist Community ein zentraler Anker. Selbstfürsorge kann heißen, queere Kultur und Begegnung bewusst in den Alltag zu integrieren:


  • Ein Abend im SchwuZ bei einer Dragshow bringt Freude, Humor und das Gefühl von Zugehörigkeit.

  • Der Sonntags-Club bietet Lesungen, Kultur und Austausch in sicherem Rahmen.

  • RUT – Rat und Tat e.V. schafft Räume speziell für lesbische, bisexuelle und queere Frauen* – auch mit Blick auf Alter und Pflege.



Diese Orte sind mehr als Freizeitangebote: Sie bieten Unterstützung, Sichtbarkeit und Gemeinschaft.




3. Unterstützung annehmen



Selbstfürsorge bedeutet auch, nicht alles allein zu tragen. Berlin bietet zahlreiche Hilfen:


  • Alltagshilfe: Einkäufe, Begleitungen, Haushalt – finanzierbar über den Entlastungsbetrag von 131 Euro.

  • Verhinderungspflege: Wenn An- und Zugehörige selbst krank sind oder Erholung brauchen.

  • Tages- und Kurzzeitpflege: Temporäre Betreuung schafft Freiräume und Sicherheit.



👉 Beratung dazu bieten die Pflegestützpunkte Berlin.


4. Körperliche Gesundheit stärken



Wer pflegt, braucht selbst Kraft. Regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung und Vorsorge sind entscheidend. Selbstfürsorge für Angehörige und Zugehörige die Pflege übernehmen in Berlin bei LSBTIQ bietet viele Möglichkeiten:


  • Sportangebote für Ältere und An- und Zugehörige in Nachbarschaftszentren.

  • Yoga im Gleisdreieckpark oder Gymnastikgruppen in Stadtteilzentren.

  • Gesunde Ernährung: Wochenmärkte, Kochkurse und Beratungen der Krankenkassen.



👉 Infos zu Ernährung im Alter und für Pflegende bietet die BZgA – Gesundheit im Alter.




5. Austausch suchen



Reden entlastet. Wer Sorgen teilt, fühlt sich weniger allein. In Berlin gibt es:


  • Gesprächsgruppen für An- und Zugehörige bei Wohlfahrtsverbänden.

  • Spezialisierte Gruppen für Angehörige von Menschen mit Demenz bei der Alzheimer Gesellschaft Berlin.

  • Queere Gesprächsangebote im Sonntags-Club oder bei RUT.



Gerade in Wahlfamilien ist es wichtig, Austausch zu haben – auch um eigene Rollen und Grenzen zu reflektieren.




6. Psychologische Hilfe annehmen



Manchmal reichen Pausen und Austausch nicht aus. Dann ist professionelle Hilfe wichtig. In Berlin gibt es Psychotherapeut:innen, die auf Angehörigenberatung spezialisiert sind – viele arbeiten auch LSBTIQ*-sensibel.


👉 Eine Anlaufstelle für die Suche ist die Psychotherapeutenkammer Berlin.




Fazit: Selbstfürsorge ist Fürsorge für Angehörige und Zugehörige in der Pflege in Berlin - LSBTIQ 🌈



Pflege darf nicht die eigene Gesundheit zerstören. An- und Zugehörige leisten Großes, doch niemand kann dauerhaft für andere da sein, ohne selbst Pausen und Unterstützung zu haben.


In Berlin gibt es vielfältige Möglichkeiten: Parks und Kultur für kleine Auszeiten, queere Community-Orte für Zugehörigkeit, professionelle Hilfen für Entlastung. Selbstfürsorge bedeutet, die eigene Stärke zu bewahren – im Dienst einer guten, würdevollen Pflege.


👉 Persönliche Unterstützung findest du bei unserer Pflegeberatung (§ 7a), unseren Alltagshilfe-Leistungen oder über unsere Kontaktseite.



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